Dr. Christoph Hahn, Präsident
Dießen-Dettenschwang, Telefon.: 08807 2869828
Mein Name ist Christoph Hahn. Ich wurde am 17. Juni 1970 in München geboren. Meine Pilzleidenschaft begann im Alter von 6 Jahren, als mich ein Nachbar in die Aubinger Lohe zum Speisepilzsammeln mitnahm. Bis 1986 frönte ich mehr oder weniger intensiv der Mykophagie, bis das Reaktorunglück von Tschernobyl dem Freizeitvertreib einen Strich durch die Rechnung machte. Da ich zunächst nichts mehr für den Kochtopf sammelte, beschäftigte ich mich mit der Bestimmung der mir unbekannten Arten. Dem folgte Ernüchterung, weil das nicht so leicht war, wie zunächst gedacht. Die Folge: Eintritt in den Verein für Pilzkunde München e.V. und Anschaffung eines Mikroskops im Jahr 1990, Eintritt in die Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) und Ablegung der Prüfung zum Pilzsachverständigen der DGfM.
Eigentlich wollte ich ja seit meiner Kindheit Astronom bzw. Astrophysiker werden und habe daher nach dem Abitur auch direkt Physik studiert. Mein Weg sollte hier über die theoretische Physik zur Kosmologie führen. Da ich nun aber neben der Astronomie nach dem Einstieg in die Pilzmikroskopie ein zweites, faszinierendes Forschunsgfeld gefunden habe, habe ich neben der Physik parallel auch noch Biologie studiert (beides an der LMU München). Natürlich habe ich mich hier im Bereich der Mykologie spezialisiert und meine Diplomarbeit über Pilze, genauer über die Kremplinge i.w.S. geschrieben.
Nach dem Studium habe ich zunächst an einem dreijährigen Forschungsprojekt der TU München über Pilze, Pflanzen und Käfer im Nationalpark Bayerischer Wald mitgewirkt, woraus schließlich meine Promotion (in den Forstwissenschaften) resultierte. Natürlich habe ich in diesem Projekt die Pilze bearbeitet. Für das Projekt habe ich Großpilze als Zeiger für den Waldzustand und die Nutzungsintensität verwendet.
Später habe ich an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) als Wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet und dabei Kartierungsdaten (Pilze) der bayerischen Naturwalddreservate statistisch ausgewertet. Schließlich war ich freiberuflich als Mykologe tätig und habe dabei meist im Nationalpark Bayerischer Wald geforscht. Die meiste Zeit habe ich hier corticioide und polyporoide Pilze als Anzeiger für Klimawandel studiert.
Nach meiner Freiberuflichen Tätigkeit habe ich schließlich den Quereinstieg in das Lehramt (Gymnasium) vollzogen – mit den Fächern Physik und Biologie. Ich bin jetzt verbeamteter Lehrer am Christoph-Probst-Gymnasium Gilching und versuche, meine Schülerinnen und Schüler für die Naturwissenschaften zu begeistern. Hierbei sind meine Schwerpunkte Ökologie (inkl. Pilze), Ethologie und die Astronomie/Astrophysik, was z.B. Seminare betrifft.
Schon während des Studiums habe ich mich ehrenamtlich für die Förderung der Pilzkunde eingesetzt. So habe ich unter anderem das Diskussionsforum der DGfM begründet, war viele Jahre sog. Referent der DGfM und stand diesem Verein zwischendurch auch als Präsident vor. Mein Schwerpunkt liegt aber hier in Bayern. Ich bin Gründungsmitglied der BMG und darf seitdem unserer Gesellschaft als Präsident vorstehen. Mein Engagement in der BMG soll helfen, die Pilzkunde in Bayern voranbringen. Hierbei sind meine momentanen Hauptaufgaben neben dem allgemeinen Repräsentieren für die BMG insbesondere die Schriftleitung der Mycologia Bavarica und die Organisation und Koordination der Ausbildungen zum Pilzberater und Pilzsachverständigen der BMG. Zudem nutze ich meine Fachkenntnisse, um beispielsweise Gutachten im Namen der BMG zu erstellen und bin seit 2021 als externer Experte Teil der Arbeitsgruppe “Stoffliste” des Bundesministeriums für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.